Gute Argumente für Scrum

Nach den Scrum Regeln zu arbeiten klingt leicht, Scrum einzuführen ist es meistens nicht. Der Grund? Ändert sich nur die Entwicklungsmethode, stößt man schnell an Grenzen, die eine kontinuierliche Weiterentwicklung deutlich erschweren. Mit dem Wechsel hin zu einem agilen Software-Entwicklungsprozess wie Scrum muss sich das Mindest der Mitarbeiter ändern. Was häufig Bottom-Up in Entwicklungsteams beginnt, muss irgendwann Top-down unterstützt und weiter voran getrieben werden, um noch größeren Nutzen aus der Veränderung zu erzielen. Alle müssen mitziehen. Aber warum macht man das eigentlich?

Wenn man Scrum und agile Entwicklungspraktiken bis hin zu agilen Organisationsstrukturen richtig einführt, kann das zu einer Win-Win-Win Situation sorgen. Es profitieren sowohl Kunden, als auch Dienstleister und deren Mitarbeiter. Die Seibert Media GmbH hat Ende 2012 in insgesamt drei Blog-Beiträgen 99 Argumente für Scrum aufgeführt. Die Vorteile wurden gruppiert in Vorteile für Kunden, Vorteile für Dienstleister und Vorteile für Mitarbeiterteams. Die aus meiner Sicht wichtigsten Themen habe ich hier zusammengestellt.

Vorteile für Kunden

Kunden profitieren von einer höheren Qualität, besser steuerbaren Entwicklungszyklen, kontrollierbaren Budgets und eingehaltenen Terminen. Hierfür sorgt die hohe Transparenz und die intensive Zusammenarbeit zwischen Kunde und Dienstleister. Die Mitsprachemöglichkeit bzw. Teilnahme des Kunden während der Entwicklung hilft dabei, Projekt-Risiken zu reduzieren. Kunden können ihre Software früh einsetzen, zielgerichtet den Wert für die Software-Nutzer erhöhen und dadurch Entwicklungskosten reduzieren. Nach Scrum entwickelte Software ist besser wartbar. Kunde und Dienstleister arbeiten vertrauensvoll mit- und nicht gegeneinander an der Software – es gibt keinen Verlierer.

Vorteile für Dienstleister

Kunden sind größtenteils mit einer nach Scrum entwickelten Software zufriedener. IT- und Geschäftsziele lassen sich besser vereinbaren sowie Entwicklungsprozesse vereinfachen und beschleunigen. Die Entwicklung wird effizienter und die Transparenz gibt die Möglichkeit einer besseren Kapazitätsplanung. Die Softwareentwicklung kann flexibel und schnell an Kundenwünschen orientiert werden. Produkte und Prozesse können bei sich ändernden Rahmenbedingungen schnell angepasst werden. Eine hohe Disziplin und kontinuierliche Verbesserung sorgt für kontinuierlich wertvoller werdende Mitarbeiter und damit einen steigenden Wert des Unternehmens.

Vorteile für Mitarbeiterteams

Arbeiten nach Scrum führt in der Regel zu höherer Motivation. Mitarbeiterteams sind in klar definiertem Rahmen ihr eigener Chef, können (und müssen) eigenverantwortlich arbeiten. Gute Kommunikation und klar definierte Pläne sorgen für weniger Unsicherheiten, die Möglichkeit zielgerichteter sinnvoller Entwicklung. Die Ergebnisse haben eine Qualität, auf die Mitarbeiterteams stolz sein können. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess führt zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Mitarbeiterteams und jedes einzelnen Mitarbeiters. Unangenehme Aufgaben können im Team verteilt werden und bleiben nicht immer an einer Person hängen. Das Mitarbeiterteam macht das, was es machen kann und muss nicht unter fremdbestimmten Druck mehr leisten, als möglich ist. Mitarbeiter können sich auf selbst gewählte konkrete Aufgaben konzentrieren und müssen nicht fremdbestimmt zwischen Aufgaben und Projekten springen. Scrum ist kommunikativ und interaktiv und bringt Abwechslung sowie neue Ideen für die Umsetzung und reduziert Bürokratie.

Voraussetzungen

All diese Vorteile setzen voraus, dass Scrum verstanden wurde und richtig angewendet wird. Häufig sind Rahmenbedingungen gerade zur Einführung nicht ideal und müssen in einem Change Prozess nach und nach geändert werden. Insofern werden nicht alle Vorteile aus den von Seibert Media aufgeführten Listen gleich zu Beginn spürbar sein. Abhängig von den Umständen werden vielleicht manche der Vorteile gar nicht erreicht. In Summe habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass Software-Entwicklung nach Scrum mehr Spaß macht und motivierender ist für alle Beteiligten, als klassische Methoden, die den modernen Anforderungen, schnell auf Veränderung reagieren und schnell nutzbringend zu entwickeln und an den Markt zu gehen, schlechter gerecht werden.

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