Ständige Weiterentwicklung ist für mich ein maßgeblicher Treiber für ein erfülltes Leben. Das Gefühl zu haben, auf der Stelle zu treten und nicht weiter zu kommen, würde mich nicht glücklich machen. Was mich antreibt ist das Gefühl, dass es noch viel zu entdecken gibt und eine große Neugierde für all die Dinge, die es noch zu lernen und zu entdecken gibt.
Ein passendes Zitat zum Thema „Besser werden“ habe ich im Blog von Patrick Koglin gelesen, der sich kritisch mit diesem Zitat auseinandersetzt.
Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.Philip Rosenthal
Er kommt zu einem anderen Schluss als ich. Er kritisiert dieses Zitat und beschreibt es als höchst unmenschlich, weil es suggeriere, dass man eine Leiter immer weiter hoch steigen müsse und gegenseitigen Wettbewerb brauche. „Gut sein“ könne man nicht steuern, wir seien bereits gut, jeden Tag und automatisch.
Im weiteren Verlauf seines Beitrags geht er darauf ein, dass es für den Erfolg von Unternehmen nicht darum gehe, immer besser zu werden, sondern die guten Fähigkeiten möglichst gut einzusetzen.
(M)eine andere Sicht – persönlich
Spannend war für mich, dass ich in weiten Teilen seiner Meinung bin, dass das aus meiner Sicht dennoch kein Widerspruch zum Zitat ist. Zum einen stellt sich für mich die Frage nicht, ob ich Wettbewerb brauche, weil ich ihn einfach als gegeben hinnehme. Wir stehen alle immer in irgendeiner Form in einem Wettbewerb – und wie wir damit umgehen, das ist unsere eigene Entscheidung. Zum anderen habe ich nicht den Anspruch, überall „gut“ zu sein.
Vielleicht spielt bei meinem inneren Drang, mich immer weiter zu entwickeln, dieser Wettbewerb eine Rolle. Entscheidender ist für mich aber nicht, mich im Verhältnis zu anderen besser zu stellen. Ich möchte meine täglichen Herausforderungen jeden Tag ein bisschen besser meistern können, nicht für ein Unternehmen, sondern für mich selbst. Bewerkstelligen kann ich das nur, indem ich bewusst auswähle, in welchen Bereichen ich besser werden will und in welchen nicht.
Das Zitat von Rosenthal kann ich persönlich voll und ganz unterschreiben weil ich zum einen weiß, dass ich bereits gut bin wie ich bin, und zum anderen für mich ein Teil von “gut sein” auch bedeutet, dass ich mich kontinuierliche weiter entwickle.
(M)eine andere Sicht – Unternehmen
Unternehmen müssen aus meiner Sicht diesem Zitat folgen. Ihre Unternehmer müssen dafür sorgen, dass sich ihr Unternehmen immer weiter entwickelt um im kontinuierlichen Wettbewerb bestehen zu können. Bleiben sie zu lange stehen, wird irgendwann jemand kommen, der sie überholt. Das Unternehmen und seine Manager haben bezüglich der kontinuierlichen Weiterentwicklung eine hohe Verantwortung und müssen den Spielraum bieten, der ein kontinuierliches „Besser werden“ überhaupt erst ermöglicht. Als Unternehmer würde ich mir für diesen Spielraum Mitarbeiter wünschen, die einen inneren Antrieb zur kontinuierlichen Verbesserung mitbringen.
In einem nächsten Blog-Beitrag gehe ich konkreter auf das Thema ein, warum „nicht besser werden“ bedeutet, auf Dauer nicht gut zu sein.
Nachsatz
Um besser zu werden verfolgt man in der Regel ein oder mehrere Ziele. Besonders wichtig finde ich dabei sich immer wieder klar zu machen, dass bei diesem Bestreben der Weg ein großer Teil des Ziels ist und Zufriedenheit mit dem aktuellen Stand auch erlaubt und oft nötig ist und dass das Nichterreichen mancher Ziele kein Drama ist. In dem Zusammenhang bin ich über folgendes Zitat gestolpert:
What you get by achieving your goals isn’t as important as what you become by achieving your goals.Cameron Morrissey