Empathie gilt als die Krone moderner Führung. Wer sie besitzt, gilt als menschlich, wer sie nicht hat, als ungeeignet als Führungskraft. Kaum ein Buch, Blog-Beitrag und Leadership-Training, das nicht predigt: „Sei empathisch!“. Doch was, wenn genau das krank macht?
Führung heißt, den Konflikt zu wollen!
Wenn ich auf unsere Organisationen und auf unser Miteinander blicke, ich frage mich oft, wie es so weit kommen konnte. Die landläufige Meinung scheint zu sein, dass Konflikte zu vermeiden sind. Sie seien eine Störung, ein Zeichen für Dysfunktion, ein Versagen im Streben nach Harmonie. Als wäre die Abwesenheit von Reibung das Ideal, die ultimative Stufe der evolutionären Entwicklung eines Teams.
Wahl des Vorgesetzten: Großartige Idee oder Desaster?
Stell dir vor, dein Team wählt seine neue Führungskraft. Das Team wählt sie nicht nur für die nächsten paar Jahre, sondern potenziell für immer. Kein festgelegter Wahlzyklus, sondern erstmal Führung auf Lebenszeit, bis vielleicht mal die Stimmung zu sehr kippt und eine Abwahl erfolgen kann. Ist das ein demokratisches Ideal, oder ein organisatorisches Desaster?
Arbeitest du noch, oder machst du schon Pause?
Manchmal muss ich meine Gedanken sortieren. Dann sitze ich am liebsten zu Hause auf meiner Terrasse und schaue in meinen kleinen Garten. Vögel fliegen von Baum zu Busch. Im Hintergrund höre ich Kinder auf dem Spielplatz. Eine Katze tigert durchs Gras. Aus Sicht der Leistungsgesellschaft mache ich in diesem Moment einfach nichts.
Mehr Meetings, weniger Klarheit: Wir treffen uns zu Tode
Der Kalender läuft über, nach jedem Meeting wartet das nächste, und die Zeit für konzentrierte, kreative Arbeit schrumpft. Wer kennt das nicht? “Meeting-Marathon” gilt schnell entweder als Zeichen von Wichtigkeit, oder als eins für schlechte Führung oder schlicht ineffiziente Organisationen. Doch so einfach ist es nicht.
Führung und Schwäche: Widerspruch oder Chance?
Vor einigen Jahren stand ich vor den Scherben meiner Ehe. Es war ein Mittwoch, als meine damalige Frau mir sagte, dass sie die Beziehung nicht weiterführen konnte. Drei Kinder, ein fordernder Job in einer Führungsrolle, ein vollgepackter Alltag und plötzlich Stillstand, Verletzung, Schmerz, Ungewissheit.
Weg mit den Umfragen
Vertrauen stärken. Zufriedenheit messen. Veränderung anstoßen. Große Ziele für ein paar Kreuzchen in einem Fragebogen, oder? Und jetzt mal konkret die Frage: Wie oft hast du schon erlebt, dass aus Umfrageergebnissen echte Veränderungen entstanden sind? Oder messen wir da vor allem eins, nämlich unser gutes Gefühl, irgendetwas getan zu haben?